Dienstag, 23. November 2010

Kristin Cashore - "Die Beschenkte"

Bild-Quelle: www.bookreporter.de

Dieses kurzweilige, aber spannende Buch, hat mich schnell in seinen Bann gezogen.

Ich war fasziniert von der Freiheit die die Protagonistin erhält, nachdem sie ihre Gabe immer mehr mit anderen Augen betrachtet.

Es handelt sich hierbei um ein schönes, kleines Fantasy-Abenteuer, das zwar überschaubar ist, aber sich sehr unterhaltsam und interessant gestaltet. Man begibt sich auf eine kurze Reise durch diese mittelalterliche Welt, fühlt sich aber immer beschützt durch die Heldin, die auf den Leser unbesiegbar wirkt.

Gegen Ende wurde ich noch überrascht, nachdem das klassische Ende etwas anders ausgeschmückt wurde - für mich unerwartet.

Ein empfehlenswertes Buch für jugendliche und jung gebliebene Fantasy-Liebhaber.


Zitate:

[S. 410]
Es war viel zu verwirrend, all das, was auf diesem Schiff seit ihrer Ankunft geschehen war, und zu vieles davon tat ihr im Herzen weh.


Autor:Kristin Cashore
Kategorie:Fantasy
Erstveröffentl.:2008
Ausgabe von:2009
Seiten:500
Verlag:Carlsen

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4
Handlung:3
Charaktere:4
Spannung:3
Humor:2
Fantasie:4
Gesamteindruck:4

Montag, 15. November 2010

Trudi Canavan - "Priester"

Bild-Quelle: www.derclub.de

Gestern fertig gelesen.

Es handelt sich hierbei um den ersten Teil der Fantasy-Trilogie "Das Zeitalter der Fünf".

Wir begleiten die Priesterin Auraya auf ihrem Weg von dem ängstlichen Mädchen bis zur machtvollen Weißen. Auraya stellt sich dabei immer wieder emotionalen Entscheidungen und wegweisenden Situationen. Ihr gelingt aber alles was sie anpackt und der Leser muss nicht befürchten die Heldin versagen zu sehen, geschweige denn zu verlieren.

Der Roman liest sich ausgesprochen unterhaltsam, wobei es aber nur selten zu Spannungsspitzen kommt. Die Handlung erweist sich als überaus voraussehbar und teilweise kitschig romantisch. Das hat dem Buch aber nicht negativ angehaftet, so dass ich nach der letzten Seite sofort Lust auf mehr hatte. Der nächste Band lässt bestimmt nicht lange auf sich warten!


Autor:Trudi Canavan
Kategorie:Fantasy
Erstveröffentl.:2005
Ausgabe von:2009
Seiten:834
Verlag:Bertelsmann

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4
Handlung:2
Charaktere:3
Spannung:3
Humor:2
Fantasie:4
Gesamteindruck:3

Donnerstag, 23. September 2010

Stieg Larsson - "Vergebung"

Bild-Quelle: www.derclub.de

Der dritte Teil der schwedischen Krimi-Trilogie konnte mich nicht "vom Hocker reißen". Vielleicht liegt das auch nur daran, dass sich jetzt der Gesamteindruck der Trilogie bei mir negativ festgesetzt hat.

Ich bin kein Fan von diesen Büchern. Ich finde die Erzählweise von Larsson langweilig. Auch die Themenwahl kommt mir eher unstrukturiert vor. Es wird versucht eine thematische Dichte über verschiedene Themengebiet zu erlangen, was dem Autor meiner Meinung nach nicht gelungen ist. Kein Thema wurde in der Tiefe abgehandelt, so erscheinen die Thesen und Äußerungen der Charaktere flach. Es entwickelt sich kein Spannungsbogen und die Probleme der Protagonisten wirken konstruiert.

Der dritte Teil hat seine kleinen Höhepunkte und gestaltet sich etwas interessanter als die beiden Vorgänger. Die Gerichtsverhandlung gibt dem Leser eine lang ersehnte Genugtuung. Ansonsten konnte ich auch diesem Band nicht viel abgewinnen.

Nach dem Lesen habe ich mir auch die drei Kinofilme angeschaut, die sich als noch langweiliger entpuppt haben. Beim zweiten Film bin ich des Öfteren kurz eingenickt und muss leider sagen, dass ich im Nachhinein sowohl die Bücher, als auch die Filme als Zeitverschwendung betrachte.


Autor:Stieg Larsson
Kategorie:Thriller
Erstveröffentl.:2007
Ausgabe von:2009
Seiten:866
Verlag:Bertelsmann

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3
Handlung:2
Charaktere:3
Spannung:2
Humor:0
Fantasie:1
Gesamteindruck:2

Sonntag, 29. August 2010

Stieg Larsson - "Verdammnis"

Bild-Quelle: www.derclub.de

Man leidet mit unserer Heldin Lisbeth mit. Sie erlebt wieder grausame, unmenschliche Dinge und wirkt am Ende wie die Herrscherin über Leben und Tod.
Der Rest des Romans geht unter, nachdem man die letzten Seiten gelesen hat erinnert man sich nur noch an den tapferen Kampf der Heldin.

Wiederholt muss ich sagen, dass mir das Genre nicht zusagt. Als besonders spannend empfinde ich weder den ersten band der Trilogie, noch diesen Zweiten. Dennoch werde ich mir dann auch noch den Dritten vornehmen, damit ich mir auch endlich mit Anita die Filme ansehen "kann".

Hoffentlich wird der dritte Teil besser...


Zitate:

[letztes Kapitel: R. Niedermann siniert über Lisbeth]
„Sie war kein übernatürliches Wesen. Aber er hatte sie unterschätzt."

[letztes Kapitel: Lisbeth denkt über ihre Situation nach]
„Mit einem gebrochenen Nasenbein konnte sie leben.
Aber mit einem Loch im Schädel war das nicht möglich."



Autor:Stieg Larsson
Kategorie:Thriller
Erstveröffentl.:2006
Ausgabe von:2009
Seiten:754
Verlag:Bertelsmann

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3
Handlung:4
Charaktere:5
Spannung:3
Humor:0
Fantasie:2
Gesamteindruck:3

Sonntag, 15. August 2010

Royce Buckingham - "Mürrische Monster"

...zweiter Teil von "Dämliche Dämonen"

Quelle: www.buch.de

Plötzlich ist das Buch vorbei!
Ich bin fleißig am Lesen und denke im so vor mich hin, jetzt kommt noch ein richtig aufregendes Ende und auf einmal ist Schluss!? Über 20 Seiten Leseprobe vom ersten Band ist ans Ende drangehangen worden!! Da bin ich schon ganz schön sauer, zumal ich den ersten Band auch bereits gelesen habe. Die Druckerschwärze hätte man sich echt sparen können, oder der Autor hätte sich noch mehr entfalten können.

Die Geschichte an sich war ganz OK. Keine Meisterleistung. Für meinen Geschmack hat es zu sehr geschwankt zwischen "wir versuchen lustig zu sein" und "alles ist blöd, die Dämonen sterben alle".

Der noch jugendliche Meisterdämonenhüter Nate (Nathan) ist immer noch überfordert von seinem Job. Was mich zutiefst bestürzt: am Ende verlässt er sogar seinen Schützling um auf eine kleine Rachetour zu gehen. Sehr enttäuschend und gar nicht heldenhaft. Muss es ja auch nicht immer sein, aber dann sollte das nicht auf zwei knappen Seiten abgehandelt werden. getrieben von einer imaginären Deadline. Schade.

Der Handlung konnte ich im zweiten Buch besser folgen, als im ersten. Die Story war gradliniger, aber daher auch ziemlich voraussehbar.

Insgesamt hat mir das Buch einigermaßen gefallen, aber nur durch die schönen kleinen Begebenheiten mit den einzelnen Dämonen.


Zitat:
[4. Kapitel:]
„Richie atmete tief durch. Eine instabile Leiter - klassisches Chaos, dachte er, ein typischer Dämon. Er hätte es wissen müssen."


Autor:Royce Buckingham
Kategorie:(Lustige) Fantasy
Erstveröffentl.:2009
Ausgabe von:2009
Seiten:260
Verlag:Penhaligon

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3
Handlung:2
Charaktere:3
Spannung:3
Humor:3
Fantasie:3
Gesamteindruck:3

Sonntag, 8. August 2010

Stephenie Meyer - "Biss zum ersten Sonnenstrahl"

Das kurze zweite Leben der Bree Tanner

Quelle: www.biss-zum-ersten-sonnenstrahl.de

Ich war enttäuscht von diesem Roman.

Vielleicht hat Stephenie Meyer versucht was Neues zu machen. Gelungen ist ihr dieses Experiment leider nicht. Meiner Meinung nach wirkt der Roman zu statisch und "gekünstelt".

Trotz der Ich-Perspektive des Hauptcharakters entsteht keine Tiefe. Man lernt Bree nur oberflächlich kennen. Ängste werden nicht glaubwürdig vermittelt. Zum Ende ist sie die stille Heldin, was nicht zu dem Verhalten der anderen "Neugeborenen" passt. Sie macht keine Fehler und ist daher nicht authentisch. Schade.

Diese zu lang geratene "Kurzgeschichte" passt weder vom Stil, noch von der Spannung zu den anderen Biss-Büchern. Da hätte man mehr draus machen können, die Idee war nicht schlecht. Mal sehen, was in Zukunft noch kommen wird...


Zitat:
[Kurz vor dem Schluss:]
„ ‚Bitte!’, schluchzte ich. Und ich meinte damit: Bitte töte mich schnell."
[...]
„Es war seltsam, sie reden zu hören, als wären wir Menschen, als wäre Mord etwas Schlechtes. Etwas, das zu vermeiden war."



Autor:Stephenie Meyer
Kategorie:Vampirroman
Erstveröffentl.:2010
Ausgabe von:2010
Seiten:212
Verlag:Carlsen

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3
Handlung:2
Charaktere:4
Spannung:2
Humor:2
Fantasie:4
Gesamteindruck:2

Samstag, 24. Juli 2010

Terry Goodkind - "Das Schwert der Wahrheit 01 - Das erste Gesetz der Magie"

Bild-Quelle: www.buch.de

Bei diesem Fantasy-Klassiker scheint wirklich für jeden Geschmack etwas dabei zu sein: Man schließt die Hauptcharaktere schnell ins Herz und leidet, liebt und zittert mit ihnen.

Die Romanze zwischen Richard und Khalan entwickelt sich schnell zu tiefster Liebe. Mich wundert nur, dass Richard es dennoch immer schafft, wohl überlegte Entscheidungen zu treffen und sie damit alle zu retten!?

Der Roman lässt sich flüssig lesen und bleibt bis zur letzten Seite ein spannendes Abenteuer, mit dem man sich gerne über 1.000 Seiten lang beschäftigt.

Ab der Hälfte wird das Buch teilweise auch sehr grausam und gehört daher nicht gerade in Kinderhände. Ich wundere mich über mich selbst, aber ich muss wirklich sagen, ich war aufgewühlt von der Folter, die unser Held ertragen muss.

Das Buch ist Vorlage für die bekannte Fantasy Fernsehserie "Legend of the Seeker".
Nachdem ich gestern Abend diesen ersten Band zu Ende gelesen hatte, haben wir uns auch direkt die erste Episode der Serie angesehen. Natürlich ist mir klar, dass sich die Fernsehmacher nicht genau an die Romanvorlagen halten können. Trotzdem war ich ein bisschen enttäuscht, weil vieles anders dargestellt wird. Es kommt mir vor, als würde das halbe Buch innerhalb einer Folge abgehandelt werden, die Tiefer fehlt. Ich frage mich, was in den restlichen Episoden der ersten Staffel noch alles passiert...?

Insgesamt kann ich sagen, dass mir das Buch wirklich sehr gefallen hat. Dennoch möchte ich die Reihe nicht weiterlesen, weil ich keine Lust auf eine neue "Never ending Story" habe und mir auch gut vorstellen kann, dass die Folgebücher den ersten Roman kaum überflügeln werden...

Zitat:
[letzte 20 Seiten, Richard zu Darken Rahl:]
„ ‚Ihr habt es mir selbst beigebracht: nichts hat nur eine Dimension, auch Magie nicht. Betrachte das Ganze, habt ihr gesagt, nichts, was existiert, hat nur eine Seite.’ "


Autor:Terry Goodkind
Kategorie:Fantasy
Erstveröffentl.:1994
Ausgabe von:2008
Seiten:1026
Verlag:blanvalet

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:5
Handlung:4
Charaktere:4
Spannung:5
Humor:4
Fantasie:5
Gesamteindruck:5

Sonntag, 27. Juni 2010

Joseph Delaney - „Spook - Der Schüler des Geisterjägers"

www.buecher.de

Habe immer noch Urlaub, also genug Zeit und heute Morgen noch zuende gelesen...

Men merkt deutlich, dass das Buch für die Jugend geschrieben ist. Aus der Sicht des Geisterjäger-Azubi läuft nicht alles ganz glatt. Trotzdem schafft es unser Held, sich in jeder aufregenden Situation zu behaupten, daher muss man auch nicht allzusehr mitleiden, ihm passiert ja nichts. Trotzdem ist der Roman streckenweise angenehm spannend. Eine leichte Lektüre.

Erste Annährungsversuche ans weibliche Geschlecht werden vermutlich in den folgenden Bücher der Reihe um den Geisterjägerschüler weiterentwickelt.

Was mir persönlich etwas zu glatt wirkt ist, dass er sich oft so genau seinen Gefühlen klar ist und dann immer sehr logisch entscheidet. Aus meiner Sicht zu erwachsen. Er ist von seinem neuen Job eigentlich nie richtig überfordert.

Dennoch sprudelt das Buch von vielen guten Ideen rund um die Welt der Geister und Hexen. Das alles hätte noch intensiver verarbeitet werden können, man merkt hier deutlich, dass das Buch als Start einer Reihe angelegt ist.

Nette Unterhaltung für Zwischendurch oder Nebenbei.


Zitat:
[aus dem 6. Kapitel:]
„ ‚Na, in dem Fall könntest du leicht auf ihre Tricks hereinfallen. Also hüte dich vor den Mädchen im Dorf. Besonders vor solchen, die spitze Schuhe tragen. Schreib das auf. Das ist ein guter Anfang.’ "


Autor:Joseph Delaney
Kategorie:Jugend Fantasy
Erstveröffentl.:2004
Ausgabe von:2006
Seiten:290
Verlag:cbj

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3
Handlung:4
Charaktere:3
Spannung:4
Humor:3
Fantasie:4
Gesamteindruck:4

Samstag, 26. Juni 2010

Stieg Larsson - „Verblendung"

Bild-Quelle: www.derclub.de

Die ersten 250 Seiten lesen sich zäh. Dadurch, dass man zunächst lediglich die beiden Hauptcharaktere vorgestellt bekommt, wird zu Beginn nicht viel Spannung aufgebaut. Dafür schlägt die Vergewaltigung der weiblichen Protagonistin dann zu, wie eine Bombe und man ist gefesselt. Ich spüre immer noch ihren Hass auf ihren Peiniger in meinem Herzen. Das ist schon mal ein toller erfolg für den Autor.

Die zweite Hälfte des Romans liest sich dann in einem Rutsch.

Auf die Grausamkeit der Morde wird nicht näher eingegangen. Larsson bündelt die Verbrechen in kurzen Tatortbeschreibungen. Alles weitere bleibt der Fantasie des Lesers überlassen.

Die Reporterarbeit des Protagonisten kommt nicht genug zur Geltung, um behaupten zu können das Buch setze sich kritisch mit dem allgemeinen Wirtschaftsjournalismus auseinander. Ich denke, hier hätte Larsson mehr ins Detail gehen können, daher auch nur meine mittelmäßige Bewertung.

Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, nur eines der beiden Themen in das Buch zu packen. So stellt sich mir die Frage, ob Larsson die grausamen Serienmorde nur in die Geschichte eingebaut hat, um sich ein breiteres Publikum für seine Kritik des Wirtschaftsjournalismus zu "angeln"?

(An dieser Stelle muss ich noch mal erwähnen, dass ich nicht gerne Thriller und Krimis lese, sondern mich der Fantastik verschrieben habe. Aber meine Meinung ist ja auch subjektiv und soll nur meine Eindrücke direkt nach dem Lesen wiedergeben.)

Zitat:
[aus dem 13. Kapitel:]
„ ‚Du magst also keinen Analsex’, sagte er.[..]
Sie spürte, wie er etwas an ihren Fußknöcheln befestigte, ihre Beine spreizte und sie am Bett festband, sodass sie ihm völlig ausgeliefert war.[..]
Dann fühlte sie einen irrsinnigen Schmerz, als er mit Gewalt etwas in ihren Anus einführte."



Autor:Stieg Larsson
Kategorie:Thriller
Erstveröffentl.:2005
Ausgabe von:2009
Seiten:690
Verlag:Bertelsmann

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3
Handlung:3
Charaktere:5
Spannung:3
Humor:0
Fantasie:3
Gesamteindruck:3

Dienstag, 8. Juni 2010

Elias Canetti - „Die Stimmen von Marrakesch"

Aufzeichnungen nach einer Reise

Bild-Quelle: www.leichte.info

Es handelt sich hierbei um ein nettes kleines Buch für zwischendurch. Canetti erzählt sehr stimmungsvoll von seinen Eindrücken in Marrakesch. Dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass er seine Erlebnisse künstlich aufwertet, indem er sie extra intensiv darstellt. Meiner Meinung nach bekommt man eine ziemlich verklärte Idee von den Zuständen, die in der Stadt herrschen.
Besonders das letzte Kapitel wirkt auf mich sehr arrangiert, zumal ich mir auch einfach nicht vorstellen kann, dass Canetti so viel Zeit dafür aufgewendet hat, sich ein Bündel auf dem Platz NICHT genauer anzusehen...
Am besten, jeder bildet sich hierüber seine eigene Meinung.

Bestimmt kann ich jedoch sagen, dass das Marrakesch, so wie er es beschreibt, heute nicht mehr mit seinen Beschreibungen zu vereinbaren ist. Immerhin liegen zig Jahre zwischen seinem Besuch der Stadt und meinem Lesen seines Berichtes.

Mich stört, dass die Bettler so glücklich dargestellt werden und auch kein Augenmerk auf den "normalen" Durchschnittsbürger gelegt wird.

Gesamt lässt sich sagen, dass man sich gut in jede Situation hineinversetzen kann, weil Canettis Stil sehr stimmungsvoll und interessant ist.


Zitat:

[aus dem Kapitel: „Die Brotwahl"]
„Es war etwas Nacktes und Lockendes an diesen Broten, die tätigen Hände der Frauen, von denen nichts außer den Augen unbedeckt war, teilten es ihnen mit. ‚Das kann ich dir von mir geben, nimm es in deine Hand, es war in meiner.’"


Autor:Elias Canetti
Kategorie:Reisebericht
Erstveröffentl.:1967
Ausgabe von:2009
Seiten:96
Verlag:Fischer Taschenbuch Verlag

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3
Handlung:3
Charaktere:4
Spannung:2
Humor:1
Fantasie:1
Gesamteindruck:3

Freitag, 28. Mai 2010

Georg Büchner - „Dantons Tod“

Bild-Quelle: www.amazon.de

Wider Erwarten ist Danton nicht der gewichtige Hauptcharakter wie zunächst vermutet. Im Mittelpunkt steht die gesamte Gruppe der zum tode verurteilten "ehemaligen" Revolutionäre. Allein Dantons Auseinandersetzung mit Glaube und Gott hebt sich von den Anderen ab. Jeder der Freunde geht anders mit dem unausweichlichen Schicksal um.

Direkt nach dem Lesen habe ich mir heute seit langer Zeit das erste Mal wieder Gedanken um den Tod gemacht und das Danach. Ich glaube nicht an eine Weiterexistenz des Menschen nach seinem Ableben, aber unsere Moleküle bleiben der Welt erhalten, sie kommen quasi nie zur Ruhe. Das erkennt auch Danton („ ‚etwas kann nicht zu nichts werden’ "). Das hoffnungslose ist nur, dass die Ruhe des Nichts für ihn das Höchste wäre, das aber niemals erreicht werden kann. Traurig.

Mehr erwartet hätte ich von Dantons "Antiheld" Robespierre. Wobei mir scheint, dieser ist sich der Tatsache bewusst, dass er Danton auf gewisse Weise opfert um ein Zeichen zu setzen.

Insgesamt fehlt mir bei den vielen Charakteren der tiefere Einblick in Ihre Gedanken und/oder Ansichten, sie werden oft nur kurz angerissen und gehen im großen Ganzen unter.


Zitate:

[Robespierre]
„ ‚Sie gehen alle von mir - es ist alles wüst und leer - ich bin allein.’"

[Danton]
„ ‚Das Nichts hat sich ermordet, die Schöpfung ist seine Wunde, wir sind seine Blutstropfen, die Welt ist das Grab worin es fault.’ "

[Danton]
„ ‚Die Welt ist das Chaos. Das Nichts ist der zu gebärende Weltgott...’ "

[Philippeau]
„ ‚Gute Nacht meine Freunde, ziehen wir ruhig die große Decke über uns, worunter alle Herzen ausglühen und alle Augen zufallen.’ "

Autor:Georg Büchner
Kategorie:Drama
Erstveröffentl.:1835
Ausgabe von:2005
Seiten:94
Verlag:Anaconda Verlag GmbH

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:3
Handlung:4
Charaktere:3
Spannung:2
Humor:2
Fantasie:0
Gesamteindruck:4

Mittwoch, 26. Mai 2010

Sir Arthur Conan Doyle - „Sherlock Holmes - Das Zeichen der Vier“

Bild-Quelle: www.weltbild.de

Heute in der Mittagspause fertig gelesen!
Holmes war in meinen Vorstellungen immer eine Person von starkem, edlem Charakter. Umso schockierter war ich, als sich die ersten Seiten des ersten Kapitels fast ausschließlich um seine Drogensucht handelten. Ich vermute, C. D. hat diese Abgründe direkt zu Beginn dieses Werkes gebracht, um den Unterschied zu Holmes ohne Drogen zu verdeutlichen, die er ja nur aus Langeweile nimmt und von denen er während der Lösung des Falles die Finger lässt.
Ein wenig enttäuscht war ich, weil zum Ende der Fall zwar gelöst war, der Schuldige hinter Gittern gelandet ist und Watson sich verlobte, aber der Schatz nicht mehr geborgen werden konnte. Für immer von der Themse verschluckt, stelle ich mir nach dem Lesen gerne vor, C. D. hätte eine wahre Begebenheit als Vorlage genommen und auf dem Grund des Flusses würde auch heute noch ein Schatz liegen.

Zitat: „ ‚Mein Geist [..] rebelliert gegen den Stillstand.’ "

Schlusssatz: „ ‚Mir’, erwiderte Sherlock Holmes, ‚bleibt immer noch die Kokainflasche’, und er streckte seine lange, weiße Hand nach ihr aus."

Original Titel:"The Sign of Four"
Autor(en):Sir Arthur Conan Doyle
Kategorie:Krimi
Erstveröffentl.:1890
Ausgabe von:2005
Seiten:...
Verlag:Verlagsgruppe Weltbild GmbH

Bewertung (max. 5 Pkt.)
Stil:4
Handlung:3
Charaktere:2
Spannung:2
Humor:2
Fantasie:1
Gesamteindruck:3

Dienstag, 25. Mai 2010

Willkommen auf meinem Bücher-Blog

Schon als ich noch ein kleines Mädchen von vier Jahren war, hat meine Mutter uns spannende, fantastische Bücher vorgelesen. Sie hat mich damit für immer geprägt und meine Lust aufs Lesen geweckt...
Auch heute noch lese ich besonders gern Fantasy- und Abenteuer-Romane, aber während der Schulzeit habe ich gemerkt, dass es mir auch die "Klassiker" angetan haben. Mich hat immer die Frage interessiert, was genau in den Büchern steckt, dass so viele Menschen von ihnen begeistert werden? Beim Lesen von vielen verschiedenen Arten von Geschichten lernt man, dass jede Einzelne davon wieder anders und neu ist. Ich liebe das. Sie bergen viele Einblicke in den menschlichen Geist und damit in mich selbst.

Auf meinem Blog möchte ich Eindrücke von Büchern und vom Lesen hinterlassen. Ich möchte mich selbst an die Gefühle erinnern und vielleicht auch andere Menschen für die Bücher die ich lese interessieren.

Jeder Kommentar von euch ist mir lieb. Ich bin gerne bereit zu meiner Meinung Stellung zu beziehen.

Viel Spaß auf meinem Blog!