Montag, 31. Januar 2011

Rafik Schami - "Die dunkle Seite der Liebe"

Bild-Quelle: www.buechertreff.de

Als Jugendliche war Rafik Schami einer meiner Lieblingsautoren. Ich verschlang seine Märchen, die mich mit Ihrer bildreichen Sprache regelrecht einlullten.

Von diesem Roman war ich dann doch enttäuscht. Eine endlos erscheinende Folge von den immer gleichen Situationen hat mich auf Dauer gelangweilt.

Auch als Familiensaga kann ich dem Roman keine Bonuslorbeeren zugestehen, denn auf die einzelnen Charaktere wird trotz der intensiven Szenenbeschreibungen keine Tiefe verliehen. Eine Person ähnelt der Anderen. Es entwickelt sich kein Spannungsbogen, für das Genre zwar verständlich, aber für Rafik Schami meiner Meinung nach untypisch.

Gegen Ende konnte ich es nicht mehr ertragen von einem weiteren beiläufigen Sexskandal zu hören, das Geplänkel des Hauptcharakters mit ansehen zu müssen und immer nur denken zu können: ich will euch alle schütteln, damit ihr eure Ärsche mal bewegt.

Ich habe den 1.000-Seiten Wälzer dann ca. 200 Seiten vor dem Ziel aus der Hand gelegt. Eine Weile dachte ich daran ihn neben die Toilette zu legen, um ihn wenigstens irgendwann abschließen zu können. Dann sah ich das aber auch als Zeitverschwendung an und entschied mich dagegen. Vielleicht greife ich ja doch irgendwann noch mal nach diesem Familienepos - ich glaube aber nicht wirklich daran. Schade, Rafik Schami, Autor meiner Jugend.

(Hier keine Bewertung, weil nicht fertig gelesen.)